Was macht uns seelisch krank? Teil 2 (Fallbeispiel)
Shownotes
Die Determinanten (bestimmende Gründe) psychischer Erkrankungen haben sich im Laufe der Zeit immer wieder gravierend verändert. Jahrhundertelang wurden psychische Krankheiten als Werk böser Dämonen oder des Teufels verstanden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war es praktisch unmöglich, die Effekte von Neuronen und die der Psyche auseinanderzuhalten. Ein Grund liegt darin, dass im konkreten Fall oftmals nicht angegeben werden kann, ob Verhaltens- und Denkanomalien auf funktionalen oder morphologischen Störungen des Gehirns beruhen. Es gibt seit Längerem Bestrebungen, die beiden Sichtweisen zusammenzuführen.
In der psychischen und psychiatrischen Heilbehandlung sollten heutzutage alle Einflussfaktoren berücksichtigt werden: ein nicht genau zu bestimmender, dennoch ohne Zweifel bestehender Einfluss der DNA (Genetik), ausgedrückt im Temperament, die spezielle Entwicklung und Funktionsweise des Gehirns (Epigenetik), die individuelle Neuroendokrinologie, seelisches und körperliches Entgegenkommen (Vulnerabilität) oder Belastbarkeit (Resilienz) gegenüber psychischen Störungen, schwere Beeinträchtigungen und Notlagen im pränatalen und postnatalen Zeitraum, körperliche Vorerkrankungen, abnorme psychische Reaktion wegen Überforderung, funktionale Einschränkungen, Missachtung vitaler Bedürfnisse und vieles mehr. Dieser Podcast gibt einen Überblick über die Einflussfaktoren (Teil 1) und wendet sie auf eine konkrete Krankengeschichte an (Teil 2).
Literaturliste unter http://geraldmackenthun/podcast/determinanten
Neuer Kommentar